Im Sommer 2023 bekam ich eine besondere Anfrage von der Made In Platform, die im Rahmen eines internationalen Projektes kleine Manufakturbetriebe porträtiert und auf einer gemeinsamen Plattform vereint. Ohne lange zu zögern, habe ich zugesagt und so standen bald Susanne Ehnert und Uwe Bodenschatz in meiner Werkstatt, um ein kleines Interview und ein Fotoshooting zu machen.
Wie bei jedem anderen Handwerker auch, habe ich meine bevorzugten Perspektiven, aus denen ich meine Werkstatt für Instagram oder meine Webseite fotografiere. Umso überraschter war ich, als Susanne ganz andere Blickwinkel einfing. Sie fotografierte Ecken, die sonst meist unbemerkt blieben, und erzählte so in Bildern die Geschichte der Stuhlbau-Tradition und der vielen Arbeitsschritte, die hinter jedem Möbelstück stecken. Am Ende hatten wir eine Reihe wunderschöner, authentischer Bilder, die die Leidenschaft für mein Handwerk zeigen.
Workshops bei heinz Möbelbau in Handarbeit: Tradition trifft auf moderne Handwerkskunst
Im Rahmen des Projektes bot sich eine weitere spannende Möglichkeit: Jacob Strobel, Professor für Holzgestaltung der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, fragte an, ob ich bereit wäre, einen Workshop zu geben, in dem ich die Grundlagen des Stuhlbaus vermittle. Drei Tage reichen zwar nicht aus, um die gesamte Komplexität des Stuhlbaus zu erlernen, aber wir wollten den Teilnehmern dennoch einen intensiven Einblick bieten. So entstand die Idee, eine Hitsche ( Hocker) zu bauen – ein einfaches, traditionelles Möbelstück aus dem Erzgebirge, das es ermöglicht, verschiedene handwerkliche Techniken zu erlernen.
Zur Vorbereitung baute ich eine erste Hitsche, dokumentierte jeden Schritt und erstellte ein Handout, das den Workshop-Teilnehmern zur Verfügung gestellt wurde. So konnten sie auch nach dem Kurs noch einmal alle Arbeitsschritte nachvollziehen und erhielten zudem Hintergrundinformationen zur Stuhlbau-Stadt Rabenau.
Internationale Teilnehmer und neue Herausforderungen
Da das Made In Projekt international aufgestellt ist, kamen die Workshop-Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Europas, unter anderem aus Kroatien, Slowenien, Ungarn und Deutschland. Der Kurs wurde auf Englisch gehalten, was für mich zunächst eine Herausforderung war. Sich bei einem Abendessen auf Englisch zu unterhalten, ist eine Sache – aber als Dozent in einer fremden Sprache zu unterrichten, eine ganz andere. Dennoch freute ich mich auf die Aufgabe und wartete gespannt auf meine Teilnehmer.
Handwerk verbindet – unabhängig von Sprache
Die wohl wichtigste Erkenntnis aus diesem Workshop war, dass die Sprache beim Handwerk keine entscheidende Rolle spielt. Obwohl die Teilnehmer unterschiedliche handwerkliche Erfahrungen mitbrachten, stand die gemeinsame Arbeit im Vordergrund. Wir verbrachten drei Tage damit, zu hobeln, zu sägen, zu tüfteln und dabei eine Menge Spaß zu haben. Am Ende des Workshops konnte jeder Teilnehmer stolz eine selbst gefertigte Hitsche mit nach Hause nehmen.
Die Begeisterung darüber, aus einem einfachen Holzbrett ein eigenes Möbelstück zu schaffen, war den Teilnehmern förmlich ins Gesicht geschrieben. Unabhängig davon, aus welchem Land sie kamen, war am Ende der Stolz auf das eigene Werk überall sichtbar. Das positive Feedback hat mich darin bestärkt, dass dies sicher nicht mein letzter Workshop war.
Möchten Sie auch an einem Möbelbau-Workshop teilnehmen? Bleiben Sie gespannt, in Kürze werde ich neue Workshop-Termine ankündigen.
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